Manuela und Gerd

Eine Liebe die es zu Ostzeiten nie gegeben hätte

 

 

Hier finden Sie den Pressetext für eine gemeinsame Lesung

Zwei Leben in der DDR

oder

eine Liebe die es zu Ostzeiten nie gegeben hätte

 

Eine Lesung die mit einem Dialog zwischen beiden beginnt und endet. Wobei in dem Dialog am Ende auch alle Zuhörerinnen und Zuhörer eingebunden werden.

Im Anschluss werden beide für Fragen zur Verfügung stehen und ihre Bücher zum Kauf (auf Wunsch mit Widmung) anbieten.

Gerd Keil ist 1963 und Manuela Keil 1960 geboren. Beide sind im damaligen Ost-Berlin in sehr linientreuen Elternhäusern aufgewachsen. Gerd Keil stellte unbequeme Fragen zum System. Diese blieben von den Eltern unbeantwortet. In Jugendgruppen der Kirche fand er Antworten. Die Fragen nach der Demokratie und den Missständen brachten ihn in das Visier der Stasi. Mitte der 80er Jahre engagierte er sich als Fluchthelfer.  Der eigene Fluchtversuch wurde verraten. Es folgten die ersten sieben Monate mit Verhören, Isolationshaft und psychischer Folter im Stasi-Knast von Berlin-Hohenschönhausen. Danach saß er weitere Jahre unschuldig in Haft.

Im April 1989 hat er das Glück und wird freigekauft.

Er litt und leidet unter Albträumen, Angstzuständen und Panikattacken.

Im Dezember 2006 folgt ein Selbstmordversuch.

Er beginnt mit seinem Buch „Wertvolle Freiheit“ sich die traumatischen Erlebnisse von der Seele zu schreiben. Er schafft ein Zeitdokument gegen das Vergessen, das ohne Vergeltungssucht und Hass auskommt.

Manuela Keil wurde mit knapp 2 Jahren bis zu ihrem Schuleintritt in ein Kinderwochenheim gesteckt. Hier lernte sie die Normen der sozialistischen Persönlichkeit kennen. Zuhause herrschten Befehlston und Kälte. Sie verlernte es schließlich, Fragen zu stellen.

Sie wollte Erzieherin werden. Ihre Mutter drängte sie in die gleiche Berufsrichtung, die auch sie selbst einst beschritt. Sie wurde Zivilbeschäftigte der Kriminalpolizei und trotzte den Anwerbungsversuchen, Volkspolizeiangehörige und so Befehlsempfängerin zu werden. 2011 begann sie eine Psychotherapie und mit ihr die Reflektion ihres Lebens. Im Kampf gegen das Vergessen und die Verklärung der SED-Diktatur lernte sie Gerd Keil über seine Autobiografie kennen.

Sie war fassungslos und konnte es nicht glauben. So besuchte sie diese ehemalige Haftanstalt und war erschüttert. Tiefe Scham über die eigene Blindheit, verordnete sie sich eine Rosskur. Sie wollte immer mehr wissen, was alles im Namen der Partei in dieser Diktatur geschehen ist. Sie suchte den Kontakt zu Gerd Keil, um Antworten zu bekommen.